Stimmen zum Salon am 10.02.2006
Im Mittenwalder Salon gewesen, welch liebevolles Ambiente und durchaus anregende Texte. Besonders Spass machte die anschliessende Diskussion in der Alban Nikolai Herbst den "Metaphysischen Schauer" ins Spiel brachte, der ihn immer dann befällt wenn er beim Schreiben auf der richtigen Fährte ist. Grosses Unverständnis im Publikum, auch ironisch sarkastisches Grinsen, aber ich verstehe was er meint - auch wenn ich es schlichter als "emotionale Berührung" beschreiben würde - auch ich fühle das manchmal wenn ich arbeite und genau deshalb liebe ich so sehr was ich tue
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Sehr geehrte Frau Schönfeldt,
Ihr bemerkenswertes Sprachexperiment zu Kleists Freitod im Ohr, habe ich mir ein Gedicht wieder vorgenommen, das ich 1999 in Frankfurt/Oder nach dem Besuch des Kleist-Hauses machte.
Vielleicht sagt es Ihnen etwas. Nochmals herzlichen Dank für den interessanten Lese- und Musikabend
Jörn Sack
Dem fernen, nahen Kleist
Deine Gedanken zerfetzten
wie Dum-Dum-Geschosse
Königsadler.
Deine Lieder schlugen
wie geschliff’ne Äxte
Seelenholz.
Wem du die Füße küsstest,
fraßt du die Zehen ab.
Dein Heiligtum war
ein dem Bauche des Apoll
entriss’ner Nabel.
Den grubst du in dein Universumsich.
Zerschmettert liegend, fliegend.
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sehr geehrte Sabine,
nennen Sie mich bitte "J.", duzen Sie mich bitte,
das ist in meinem umfeld so üblich und bedeutet keine
geringschätzung.
vor fast dreißig jahren hab ich in den hannöverschen
"horen" geschrieben. danach hab ich mich mit einem
literarischen projekt dermaßen übernommen, dass ich
mir überhaupt nichts mehr zutraute.
es verhält sich nicht so, dass meine
schreibtischschubladen überquellten an verweigerten
manuskripten. im laufe eines ungeordneten lebens waren
die schreibtische schlicht nicht mehr auffindbar.
für die große form fehlt mir der langausholende atem.
gedichte und essays traue ich mir zu. mehr nicht.
aber auch da ist nichts vorhanden.
man muss mich fordern, sonst kommt nichts.
mfg J.
aber Karl gibt nicht auf. und im Karl erscheint Karl. [Konrad Bayer]
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Nachbetrachtung bei Alban Nikolai Herbst
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Sehr geehrte Frau Schönfeldt,
Ihr bemerkenswertes Sprachexperiment zu Kleists Freitod im Ohr, habe ich mir ein Gedicht wieder vorgenommen, das ich 1999 in Frankfurt/Oder nach dem Besuch des Kleist-Hauses machte.
Vielleicht sagt es Ihnen etwas. Nochmals herzlichen Dank für den interessanten Lese- und Musikabend
Jörn Sack
Dem fernen, nahen Kleist
Deine Gedanken zerfetzten
wie Dum-Dum-Geschosse
Königsadler.
Deine Lieder schlugen
wie geschliff’ne Äxte
Seelenholz.
Wem du die Füße küsstest,
fraßt du die Zehen ab.
Dein Heiligtum war
ein dem Bauche des Apoll
entriss’ner Nabel.
Den grubst du in dein Universumsich.
Zerschmettert liegend, fliegend.
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sehr geehrte Sabine,
nennen Sie mich bitte "J.", duzen Sie mich bitte,
das ist in meinem umfeld so üblich und bedeutet keine
geringschätzung.
vor fast dreißig jahren hab ich in den hannöverschen
"horen" geschrieben. danach hab ich mich mit einem
literarischen projekt dermaßen übernommen, dass ich
mir überhaupt nichts mehr zutraute.
es verhält sich nicht so, dass meine
schreibtischschubladen überquellten an verweigerten
manuskripten. im laufe eines ungeordneten lebens waren
die schreibtische schlicht nicht mehr auffindbar.
für die große form fehlt mir der langausholende atem.
gedichte und essays traue ich mir zu. mehr nicht.
aber auch da ist nichts vorhanden.
man muss mich fordern, sonst kommt nichts.
mfg J.
aber Karl gibt nicht auf. und im Karl erscheint Karl. [Konrad Bayer]
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Nachbetrachtung bei Alban Nikolai Herbst
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fraujulie - 21. Feb, 19:58
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